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Shitstorms

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Juristische Betrachtung des Shitstorms. Es kann jeden treffen: Vom affärengeplagten Bundespräsidenten über konfabulierende Nobelpreisträger und nichtvegetarisch werbende Unternehmen bis hin zu Otto Normalverbraucher, der etwa solche Geschäfte oder Gedichte zu verteidigen versucht. Über alle ergießen sich Kübel übelster Wortgespinste, losgetreten von einer amorphen Masse, die nur das gemeinsame Ziel im Überbietungswettbewerb eint. Willkommen im Shitstorm, dem Empörungsinstrument der Generation Twitter. Wie aber steht es mit dem Recht als Schutzfaktor zur Verhinderung schädlichen Verhaltens oder zumindest zu dessen Sanktionierung? Das Recht ist schließlich kein internetfreier Raum, oder? Nur vermeintlich straffrei Die juristische Beurteilung von Shitstorms fällt auf den ersten Blick leicht, erweist sich dann aber doch als symptomatisch für den Steuerungsverlust des Rechts im Internetzeitalter. Nur: Davon lassen die Täter sich nicht beeindrucken. Und dann ist da noch der „Streisand-Effekt“.

Hass-Tweets bescheinigen Dummheit. DRK-Südwestpfalz Ein anonymer Brief. Wie man es nicht macht. Nur ein kleiner Splitter aus dem Netz, der uns aber eindringlich daran erinnert, vorsichtig zu sein mit dem, was wir im Internet von uns geben, gefunden auf mashable. Wer in seiner Rolle als Arbeitnehmer schlechte Späße macht, sollte das nicht auch noch an die große Glocke hängen: Ein Burger-King-Mitarbeiter stellt sich in den Salat, den er seinen Kunden verkauft, lädt das Bild abends um 23.38 Uhr bei 4Chan hoch.

Innerhalb von 12 Minuten identifizieren andere User anhand der Bilddaten die US-Filiale, innerhalb von 17 Minuten sind die Medien informiert, innerhalb von 20 Minuten Burger King selbst. Am nächsten Morgen wird der Mitarbeiter gefeuert. Man kann es kaum oft genug betonen: Erst denken, dann posten! Beachtlich ist an diesem Fall die Geschwindigkeit. Ein Shitstorm, eine Troll-Frau und ein Jungunternehmer mit Reputationsnöten – Was dabei herauskommt, wenn man mit Würzburger Studenten im Internet spielt … | czyslansky.

… och, schade (cydonna/photocase.com) Windige Zeiten sind das in den sozialen Netzen. Ein Shitstorm jagt den nächsten und manch einer entpuppt sich dabei als kleiner Windbeutel. Dabei hat sich seit den seligen Zeiten des ersten allgemein beachteten Shitstorms um Kryptonite vor sieben Jahren wenig getan: die grundlegenden Mechanismen einer typischen Online-Reputationskatastrophe sind die gleichen geblieben. Und auch die Strategien, die gegen solche Image-Krisen zu entwerfen sind, sind schon lange entwickelt. Strategien aber lassen sich nur schwerlich mit Handbüchern vermitteln. Im Wintersemester 2010/11 wollten wir mit Studenten der Wirtschaftsinformatik in einem “Live-Rollenspiel” die Bedingungen und Mechanismen einer typischen Social Media Reputationskatastrophe erfahrbar machen.

Die Spielfiguren Ein studentisches Team führte die erfundene Spielfigur Frank Schärzelbacher, Gründer und Betreiber eines gleichfalls erfundenen Unternehmens mit Namen Fränkische Bratwurstmanufaktur.